Baumschutz

Hilfe! Sturm und Schnee haben unsere Bäume beschädigt!

Baumschutz Immer häufiger fegen Stürme über unser Land und beschädigen Gebäude, Autos und Strommasten. Im Winter bereiten große Schneemengen ähnliche Probleme. Aber nicht nur Häuser werden in Mitleidenschaft gezogen - auch die Bäume leiden unter dem starken Wind- und Schneedruck. Äste werden abgebrochen und manchmal sind die Einwirkungen so stark, dass ganze Baumreihen geknickt oder sogar entwurzelt werden. Rasche Hilfe nach einem durch Sturm oder Schneedruck verursachten Schaden an einem Ihrer Bäume bieten erfahrene Baumpfleger bzw. Arboristen.
Die Internationale Vereinigung der Arboristen (ISA - International Society of Arboriculture) führt eine Liste der in Österreich tätigen   Mitglieder, an die Sie sich im Bedarfsfall wenden können.

BaumbruchWie Sie Gefahrenquellen rechtzeitig erkennen und vermeiden können:
Abbrechen von Baumteilen
Eine Form von Sturmschaden ist das Abbrechen von Ästen oder des ganzen Stammes. Die Kräfte des Sturms ver-drehen die Äste oder bringen Stämm-linge derart zum Schwingen, dass sie letztendlich brechen. Meistens liegt die Bruchstelle im Bereich eines Zwiesels. Besonders bruchanfällig sind dabei die V-Zwiesel (= Druckzwiesel), die durch eingewachsene Rinde und manchmal auch durch Wassereintritt bzw. Fäule im Zwiesel geschwächt sind.
Ein Versagen von Stämmen oder Ästen tritt oft im Bereich alter Wunden auf. An dieser Stelle ist ein Baum geschwächt, auch wenn die Wunde bereits überwallt ist.

TIPPS

  • Lassen Sie große Druckzwiesel durch eine Seilsicherung stabilisieren.
  • Kontrollieren Sie Bäume mit V-Zwiesel nach jedem größeren Windereignis. Achtung:
    manche Zwiesel brechen nicht gleich auseinander, sondern öffnen sich vorerst nur einen kleinen Spalt.
  • Achten Sie beim Kauf von Jungbäumen auf bereits vorhandene eingewachsene Rinde an den Astanbindungen. Der Baum neigt dann aller Wahrscheinlichkeit nach zu Druckzwieseln.
  • Kaufen Sie nur Bäume mit durchgehendem Leittrieb.            

Kippen des gesamten Baumes
Stürme können Bäume in mancherlei Weise beschädigen. Ein Baum kann vom Wind einfach umgedrückt werden, weil die Kräfte, die an den oberirdischen Teilen angreifen, einfach zu groß für die Wurzeln werden. Der Baum wird ausgehebelt. In so einem Fall wird oftmals offenbar, dass das Wurzelsystem des Baumes bereits durch gekappte und gefaulte Wurzeln vorgeschädigt war und der Baum schon seit einiger Zeit unbemerkt eine Gefahrenquelle darstellte.

TIPPS

  • Achten Sie, dass das Wurzelsystem Ihrer Bäume nicht durch Bauarbeiten, Verdichtungen des Standortes oder andere Faktoren geschädigt wird. Nehmen Sie für Baustellensicherungen die ÖNORM L1121 "Schutz von Gehölzen und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen" zu Hilfe.
  • Geben Sie den Bäumen genügend Raum um ein stabiles Wurzelsystem ausbilden zu können!
    Wenn Sie ein Profi im Baumschutz auf Baustellen werden wollen, nutzen Sie unser Seminarangebot "Wie schützen wir unsere Bäume bei Bauarbeiten?".      

Veränderungen der Baum-Umgebung
Bäume, die in einem Verband mit nahe stehenden Nachbarbäumen wachsen, stellen sich auf ihre enge Umgebung ein. Die Äste wachsen nicht so sehr in die Breite, sondern in die Höhe und der Wind streicht über die Gruppe als Ganzes hinweg. Wird ein Baum aus einer eng gesetzten Baumreihe freigestellt, d.h. werden die Nachbarbäume entfernt, verändern sich die Windverhältnisse und der Baum kann auch ohne eine Vorschädigung, vom Wind gefällt werden.
Dasselbe gilt für alte Alleen, wo manchmal die Praxis geübt wurde, jeden zweiten Baum zu fällen. Auch das wirkt sich fatal für die verbleibenden Bäume aus. Es kommt zu Düsenwirkungen in der lückigen Allee. Die Kronen sind nicht auf die geänderten Windverhältnisse eingestellt, und es kann passieren, dass eine einzige Sturmnacht die gesamte (aufgelichtete) Allee zerstört.

TIPPS

  • Setzen Sie Bäume in Baumreihen und Alleen in einem Mindestabstand von 10 bis 12 Metern.
  • Achten Sie bei Fällungsarbeiten immer auch auf die Nachbarkronen.
  • Schwingungsanfällige Kronen können durch Seilsicherungen stabilisiert werden. 

Vorbeugende Maßnahmen Baumpflegemaßnahmen
Je gesünder ein Baumbestand ist, desto unwahrscheinlicher sind ausgedehnte Sturmschäden. Schon im Jungbaumstadium ist es wichtig, dass strukturelle Mängel und Schäden erkannt und beim Kronenaufbau entsprechend berücksichtigt werden. Nähere Informationen dazu entnehmen Sie bitte unserer Broschüre "Jungbaumpflege".      

Regelmäßige Kontrolle verhindert Überraschungen
Ein Sturm kann nicht nur den Baum selbst beschädigen, sondern herabfallende Teile bilden ebenso eine Gefahr für Menschen und Sachen.
Die Evaluierung des Gefahrenpotentials eines Baumes im Siedlungsbereich ist eine wichtige Aufgabe von gut ausgebildeten Fachleuten. Das Erkennen und die Korrektur von strukturellen Defekten eines Baumes kann Schäden verhindern und die Lebensdauer des Baumes verlängern.

TIPPS

  • Lernen Sie Ihren Baumbestand kennen!
  • Filtern Sie Bäume, die Ihnen in Zukunft Sorgen bereiten könnten heraus und kontrollieren Sie diese am Besten nach jedem Sturmereignis, jedenfalls jedoch jedes Jahr einmal im belaubten und einmal im unbelaubten Zustand.
  • Ausgebildete Fachleute stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.

Wann stellt ein Baum eine Gefahr dar?
Per Definition kann ein Baum nur dann eine Gefahr darstellen, wenn Personen oder Sachen durch ihn gefährdet werden. So stellt zum Beispiel ein stark geschädigter Baum auf einem Spielplatz eine weit höhere Gefahr dar, als wenn derselbe Baum auf einem offenen Feld steht, wo kaum Personen in die Nähe kommen. Aber selbst dort kann noch immer eine gewisse Gefahr für Personen bestehen.
So sind auch Waldbesitzer verpflichtet, entlang von Wanderwegen Dürrholz oder offensichtlich bruchgefährdete Bäume zu entfernen.

Jungbaumpflege

Baumpflege - Beratung

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