Ernstbrunn

Ernstbrunn liegt im ZErnstbrunnentrum des Weinviertels in Niederösterreich am Fuß der Leiser Berge. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 80,69 Quadratkilometer. 26,99 Prozent der Fläche sind bewaldet. Katastralgemeinden sind Au, Dörfles, Ernstbrunn, Gebmanns, Klement, Lachsfeld, Maisbirbaum, Merkersdorf, Naglern, Oberleis, Simonsfeld, Steinbach und Thomasl.
Weiters Ernstbrunnerwald (nur mehr verwaltungstechnisch relevant, keine Einwohner)


8:34 KG ERNSTBRUNN

GESCHICHTE:
Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Bereits um 2000 v. Chr. bestand eine Siedlung im heutigen Ort, etwa um 500 v. Chr. siedelten Kelten am Oberleiser Berg. Aus dem Jahre 100 n. Chr. datieren Funde eines römischen Wachturmes (Donaulimes) in Oberleis. Im Jahre 1045 wurde Ernustisprunnin erstmals urkundlich erwähnt. Um 1533 verlieh Kaiser Ferdinand I. dem Flecken Ernstbrunn das Marktrecht, nachdem 1531 erstmals ein örtlicher Schulmeister erwähnt wurde. 1592 erwarben die Herren von Sinzendorf die Herrschaft, die sie bis 1822 innehatten. 1432 wurde erstmals von der Heilquelle („Heilbründel“) berichtet (1710 wurde dort die Bründlkirche gebaut, diese wurde in den josephinischen Reformen 1786 aufgelassen). Im Dreißigjährigen Krieg wurde Ernstbrunn 1645 durch schwedische Truppen besetzt. 1713 forderte die Pest 23 Tote, zu deren Gedenken im darauffolgenden Jahr die Pestsäule am Hauptplatz errichtet wurde. 1720 wütete eine große Feuersbrunst im Ort. 1793 entstand die erste Apotheke in Ernstbrunn, 1798 wurde der der heutige Friedhof eingeweiht.

 

19. Jahrhundert

1828 übernahm das Fürstenhaus Reuß Schloss und Gut Ernstbrunn. Während des Deutschen Krieges 1866 besetzten preußische Truppen Ernstbrunn, die ausgebrochene Cholera forderte 140 Tote. 1883 wurde die Freiwillige Feuerwehr und die Kalkgewerkschaft gegründet. Im Jahre 1887 eröffnete in Ernstbrunn das k.u.k. Postamt mit dem Postmeister Jakob Wojna, nachdem Ernstbrunn seit 1839 an das Postwesen angeschlossen war. Bürgermeister Reidlinger nahm 1891 den Feuerwehrbrunnen in Betrieb, 1894 eröffnete eine Raiffeisenkasse, 1896 wurde die Dampfmühle Weislein errichtet.

 

20. Jahrhundert

Mit der Eröffnung der Lokalbahn Korneuburg–Ernstbrunn im Jahr 1904 wurde die Postkutsche nach Korneuburg eingestellt. Zwei Jahre darauf wurde die Strecke der Landesbahn von Ernstbrunn nach Mistelbach eröffnet. 1908 folgte die Einweihung der Kaiserjubiläums-Schule, Bürgermeistersitz wurde das heutige Rathaus. Die Inbetriebnahme der gemeindeeigenen Stromerzeugung erfolgte 1911, gegen Ende des Ersten Weltkrieges, 1917, wurde das Kriegerdenkmal eingesegnet. Das Postamt übersiedelte ein Jahr später vom Hammerschmied-Haus ins Rathaus.

1920 wurde der Fernsprechdienst eingerichtet, ein Jahr später wurde eine Filiale der Korneuburger Sparkasse eröffnet. Im Jahr 1923 wurde das Turnerdenkmal am Semmelberg errichtet und 1926 der Fußballverein gegründet. Ein Jahr darauf wurde der erste öffentliche Fernsprecher am Bahnhof eingerichtet. Norbert Wutsch gründete 1929 Autobuslinie Ernstbrunn–Laa/Thaya. 1934 wurde ein Bombenattentat auf das Haus des Bürgermeisters Seiler verübt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, am 31. Jänner 1945, wurde ein Bombenangriff auf Ernstbrunn geflogen.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Jahr 1953 wurde eine Rotkreuzstelle gegründet, ein Jahr darauf wurde in der Gemeinde erstmals ein Faschingsumzug veranstaltet. Das Ferienheim Janua Vitae nahm 1967 seinen Betrieb auf. Im Jahr 1970 wurde Ernstbrunn wieder zum Bezirk Korneuburg geschlagen. Drei Jahre später errichtete man in der Gemeinde den ersten öffentlichen Münzfernsprecher. 1975 wurde der Wildpark eröffnet. Vier Jahre später wurde der Kameradschaftsbund (Veteranenverein von 1905) wiederbegründet.

1983 fand die 450-Jahr-Feier der Marktgemeinde Ernstbrunn statt, man gründete eine Gemeindepartnerschaft mit Isen in Bayern und eröffnete die Heimatstube, errichtete einen Trachtenbaum. Eine Volksbank wurde in der Gemeinde eröffnet. Die Musikkapelle Ernstbrunn wurde 1984 gegründet. Im Jahr 1988 wurde die Personenzugverbindung Korneuburg–Ernstbrunn–Mistelbach eingestellt. Zwei Jahre darauf wurde das Hilfswerk Ernstbrunn-Niederleis gegründet. 1995 wurde das Heimatmuseum eröffnet und es fand die 950-Jahr-Feier der Pfarre Ernstbrunn statt. Im Jahr 1997 wurde der Trachtenbaum total erneuert. Am 6. September 1998 wurde die neue Feuerwehrzentrale eröffnet und ein Jahr später, 1999, das Schüttkasten Klement - Kulturzentrum, das Altstoffsammelzentrum, das Seniorenwohnhaus und der Hilfswerkstation „Leiser Berge“ eroffnet. 2000 wurde die Volks- und Hauptschule erweitert und ein neues Sportzentrum eröffnet. Im Jahr 2003 wurde abermals der Trachtenbaum erneuert. Ein Jahr darauf wurde der neue Radweg „Keltentrail“ und die neue Aufbahrungshalle eröffnet, 2007 folgte die Eröffnung der Nostalgie-Erlebniswelt (Fahrraddraisinenbahn) und des restaurierten Rathauses.